Eine tubuläre Brust-OP kann eine Rüsselbrust oder Schlauchbrust beheben

Die Brüste sind für Frauen ein wichtiges Symbol für ihre Weiblichkeit. Wer unzufrieden ist mit seiner Brust, fühlt sich weniger attraktiv und kann emotionale oder psychische Probleme entwickeln, wenn die Brust nicht dem Schönheitsideal entspricht. Daher sind Fehlbildungen wie die tubuläre Brust (die auch Rüsselbrust oder Schlauchbrust genannt wird) für die betroffenen Frauen häufig eine schwere Bürde.

Leider ist es nicht möglich, diese Schlauchbrust anders als durch eine OP dem Idealbild einer gut geformten Brust anpassen. Es ist lediglich erreichbar, sie durch geeignete Büstenhalter zu kaschieren. Einen guten Behandlungserfolg können wir allerdings nach einer eingehenden Beratung mit zwei OP-Methoden erzielen, die wir Ihnen nachfolgend erläutern.

Woran kann man eine tubuläre Brust erkennen?

Falls Sie sich fragen: «Habe ich eine tubuläre Brust?», so können Sie dies an den folgenden Merkmalen sehen: In der Regel ist eine tubuläre Brust deformiert, da der obere Brustbereich nach unten abgesackt ist und das Gewebe die Form eines Schlauches erhält.

Das Gewebe ist teilweise knotig verdickt und meist sind die Brustwarzen bei dieser Rüsselbrust auffallend groß geraten. Dazu kommen möglicherweise Größenunterschiede zwischen den beiden Brüsten. Die genannten Ausprägungen treten bei jeder Frau unterschiedlich stark zutage.

Was sind die Ursachen für eine tubuläre Brust?

Eine derartige Deformation der Brust ist genetisch bedingt und zeigt sich meist bereits während der Pubertät. Die Form ist sozusagen bereits angeboren und vorgegeben. Wenn sich in der Pubertät die Brüste entwickeln, dann wachsen die oberen Brustanteile stärker als die unteren.

Dieses Missverhältnis führt dann dazu, dass die oberen Teile nach unten rutschen. Sobald die Brust sich entwickelt und wächst, können das Bindegewebe und der Warzenhof das Gewicht dieses Drüsenkörpers nicht mehr halten und es rutscht nach vorne, wobei sich die schlauchartige Form der tubulären Brust ausbildet.

Welche Arten der tubulären Brust gibt es?

Es gibt verschiedene Arten oder vielmehr Ausprägungen, die medizinisch gesehen in vier Grade eingeteilt werden können:

Grad 1: Bei dieser leichteren Form ist die Brust durchschnittlich groß und weitgehend normal ausgebildet und auch der Warzenhof ist normal. Allerdings ist hier das Gewebe in einem der beiden unteren Brustquadranten unterentwickelt.

Grad 2: Hier finden wir recht kleine Brüste mit normalem Warzenhof vor, bei denen allerdings beide unteren Quadranten inklusive der Unterbrustfalte unterentwickelt sind.

Grad 3: Diese Ausprägung zeigt ebenfalls sehr kleine Brüste, bei denen zu wenig Haut vorhanden ist. Außerdem finden wir hier einen vergrößerten Warzenhof und eine nach unten geneigte Brustwarze.

Grad 4: Die schwerste Art der Deformation äußert sich durch eine massive Unterentwicklung aller Brustquadranten bis hin zur völlig fehlenden Anlage von Brustgewebe. Dazu kommen ein großer Warzenhof und eine vorstehende Brustdrüse.

Wie kann man eine tubuläre Brust operativ rekonstruieren?

Besonders bei den schweren Stufen der Brustdeformierung leiden Frauen und schämen sich für ihren Körper. Darunter leidet auch das Sexualleben. Bei einem Vorgespräch in unserer Klinik können wir zunächst feststellen, wie stark die Ausprägung der tubulären Brust ist und für den individuellen Fall passenden Operationsmethoden vorschlagen.

Gerade bei den leichteren Formen können wir für die Patientin mit einer Brustvergrößerung hervorragende Resultate erzielen. Dafür stehen entweder Silikonimplantate oder eine Eigenfettbehandlung zur Auswahl. In schweren Fällen kommen zusätzliche Rekonstruktionsmaßnahmen hinzu. Dann nehmen wir Bruststraffungen, eine Korrektur der Warzenvorhöfe sowie eine Drüsenkorrektur durch. Diese Schritte können allerdings nicht in einer einzigen Operation durchgeführt werden und machen mehrere Eingriffe notwendig.

Eigenfettbehandlung («Lipofilling»)

Die Eigenfettbehandlung ist für kleinere Korrekturen von geringen Fehlbildungen möglich. Das entspricht Grad 1 der Deformierung. Diese Behandlung ist relativ einfach und unkompliziert vorzunehmen. Der Eingriff dauert rund 2 bis 3 Stunden und kann ohne Vollnarkose durchgeführt werden. Zum Aufbau von mehr Volumen kann eine zweite Behandlung notwendig sein.

Für Grad 2 und 3 sind Operationen notwendig, die die verwachsenen und verhärteten Gewebepartien lösen, um sie innerhalb der Brust besser bewegen zu können und dadurch eine vollere Brust zu erhalten. Wo beide Möglichkeiten nicht ausreichen, werden zusätzlich Implantate eingesetzt.

Implantate

Wie bereits im oberen Absatz angedeutet, ist es in schwierigen Fällen nicht zielführend, nur ein Implantat einzusetzen. Zusätzlich muss das verwachsene Bindegewebe korrigiert und der Brustbereich angeglichen werden. So kann das Implantat in das neu geformte Gewebe geschickt eingebettet und das fehlende Volumen durch Eigenfett ausgeglichen werden. Dieses Fett wird aus dem Unterbauch oder aus dem Gesäß gewonnen.

Übrigens: Bei der Wahl der Implantate legen wir großen Wert auf Passgenauigkeit und Tragekomfort sowie eine gute Verträglichkeit und einen Auslaufschutz. Daher setzen wir nur auf sichere und geprüfte Produkte der Unternehmen beziehungsweise Marken Mentor, Motiva und Polytech. (Infos zu Brustimplantate Hersteller)

Ergänzend zu diesen Maßnahmen ist es häufig notwendig, den zu stark ausgeprägten Warzenhof zu verkleinern und zur Anpassung des sogenannten Hautmantels eine Bruststraffung durchzuführen. Welche Schritte im Einzelfall erforderlich sind, wird im ausführlichen Beratungsgespräch detailliert erklärt und mit der Patientin besprochen.

Hier werden mithilfe von 3-D-Aufnahmen die tubuläre Brust durch Bilder dargestellt, damit die Patientin einen guten Vergleich ihrer tubulären Brust vorher und nachher erhält. Der Eingriff erfolgt unter Vollnarkose. Zudem muss die Patientin mindestens eine Nacht in der Klinik bleiben.

Welche Risiken sind mit einer tubulären Brust OP verbunden?

Bei der Vorbesprechung wird die Patientin auch über mögliche Risiken aufgeklärt, die grundsätzlich bei jedem operativen Eingriff auftreten können. Es kann hier beispielsweise zu einer Infektion oder einer Wundheilungsstörung kommen. Falls Implantate eingesetzt werden, besteht das geringe Risiko, dass diese verrutschen. Um die Risiken zu minimieren, kann jede Patientin durch Schonung, Sportverzicht sowie ausreichende Hygiene und Narbenpflege den Heilungsprozess positiv beeinflussen.

Ab wann kann eine OP durchgeführt werden?

Die Schlauchbrust kann frühestens bei einer volljährigen Patientin durchgeführt werden, bei der die Brust bereits voll ausgewachsen ist.

Was kostet eine solche tubuläre Brust OP?

Hier gibt es keine pauschalen Preise, da die Anzahl der Eingriffe und die Operationsmethode individuell höchst unterschiedlich sind. Vor allem, wenn neben dem Einsetzen der Implantate auch weitere Korrekturen an Drüsen, Haut und Warzenhöfen vorgenommen werden müssen. Generell ist jedoch mit Kosten ab rund 6.000 Euro zu rechnen.

Die Patientin sollte daher vor einer tubulären Brust OP ihre Krankenkasse befragen, inwiefern die notwendigen Kosten übernommen werden können. Typischerweise übernehmen Krankenkassen keine ästhetischen Operationskosten, es sei denn, es handelt sich um gravierende Deformationen, die eine nachweisliche psychische Belastung mit sich bringen.

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